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MOBIL UND STANDFEST
Augustinum führt Programm zur Sturzprophylaxe ein
München, 30. November 2006. Stürze sind eine der größten Alltagsgefahren für ältere Menschen. Zur Vorbeugung haben die Universität Erlangen-Nürnberg und das Augustinum ein Trainingsprogramm entwickelt, das die Angst vor dem Stürzen abbaut und die Mobilität verbessert.
Teppichkanten, Türschwellen und Treppen − heimtückische Alltagsfallen, vor denen sich besonders ältere Menschen in Acht nehmen müssen: Etwa ein Drittel aller Menschen über 65 Jahre stürzt einmal pro Jahr, bei den über 80-Jährigen ist es sogar die Hälfte. Das bedeutet vier bis fünf
Millionen Stürze pro Jahr mit 60.000 bis 100.000 Hüftfrakturen – oft mit schwerwiegenden Folgen: 19 Prozent der Menschen müssen danach in ein Pflegeheim übersiedeln und 17 Prozent sterben sogar an den Folgen von Oberschenkelhalsbrüchen. Neben den körperlichen Verletzungen leiden die Betroffenen häufig unter Angst und Unsicherheit. Dies führt dazu, dass wichtige motorische Funktionen nicht mehr ausreichend trainiert werden,
die Beweglichkeit abnimmt und das Risiko eines weiteren Sturzes steigt. 60 bis 70 Prozent der Menschen, die gestürzt sind, stürzen im nächsten Jahr wieder.
Ein Teufelskreis, dem das Augustinum mit einem Trainingsprogramm zur Sturzprophylaxe gezielt entgegensteuert. Bereits 2004 rief Dr. Ellen Freiberger vom Institut für Sportwissenschaft und Sport der Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem Augustinum Roth das Projekt „Mobil und standfest im Alter“ ins Leben. In dem Programm führen Senioren unter Anleitung über einen Zeitraum von drei Monaten zweimal wöchentlich Übungen durch, die ihre Koordination und Reaktionsfähigkeit, ihre Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer trainieren. Zudem werden der Tastund Sehsinn geschult, die Entschlussfreudigkeit verbessert und die Muskulatur gestärkt. Teppichkanten und Türschwellen verlieren an
Schrecken.
Da das Präventionsprogramm zukünftig auch in den anderen Augustinum Wohnstiften als festes Angebot eingeführt und etabliert werden soll, werden derzeit zahlreiche Mitarbeiter am Erlanger Institut zu Leitern von
Sturzrehabilitationskursen ausgebildet. Neben dem physiologischen stellt die Ausbildung auch den psychologischen Aspekt des Themas in den Vordergrund. „Bei einem Sturz bricht nicht nur der Knochen, sondern auch das Selbstvertrauen“, erklärt Ausbildungsleiterin Freiberger. Auch Menschen, die selbst noch keine Verletzung durch einen Sturz erlitten haben, sehen in ihrem Umfeld, wie schwerwiegend und einschränkend ein solcher Unfall sein kann. Ziel des Trainings ist es, die Angst vor dem
Stürzen abzubauen und damit die Mobilität zu fördern. Zu spät ist es dafür nie: „Auch im hohen Alter können die motorischen Fertigkeiten noch bedeutend verbessert werden“, betont Freiberger. Sie muss es wissen: Die älteste Teilnehmerin an ihrem Programm ist 96 Jahre alt.
Die Kurse können bei Interesse auch von Senioren außerhalb des Augustinum besucht werden. Die Kursteilnahme wird teilweise von den Krankenkassen finanziert.
Mehr Informationen unter der gebührenfreien Servicenummer
0800-2212345 oder im Internet unter
www.augustinum-wohnstifte.de.
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