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NEUES HEIMGESETZ STOPPT FLUCHT ZU ILLEGALEN PFLEGEKRÄFTEN NICHT



Augustinum-Vorstand Rückert: Mehr Vielfalt bei Wohn- und Betreuungsformen für alte Menschen als legale Alternativen zulassen

München. Die Novellierung des Heimgesetzes durch den Freistaat Bayern kann nach Ansicht von Prof. Markus Rückert (55), Vorstands-Vorsitzender der Augustinum Gruppe in München, nicht losgelöst von dem Trend zur Illegalität in der Pflege betrachtet werden. Anlässlich der ersten Anhörung zum Heimgesetz im sozialpolitischen Ausschuss des Landtages verwies Rückert darauf, dass Hunderttausende von Betroffenen den klassischen Altenhilfeeinrichtungen längst den Rücken zugedreht hätten: „Unabhängig von verstärkten Kontrollen, besseren Stellenschlüsseln oder strengeren Bauauflagen entscheiden sich immer mehr Familien für illegale osteuropäische Pflegekräfte“, so Rückert. Hier würden in jedem einzelnen Fall mehrfach Gesetzesübertretungen begangen, die mangels Alternativen von allen zuständigen Behörden geduldet würden.
Es sei bemerkenswert, dass viele Bürger die Sorge um die Lebensqualität ihrer alten Eltern selber in die Hand nähmen und diese völlig fremden Menschen anvertrauten ohne das Bedürfnis nach Schutz durch den Staat. Wer diese Entwicklung bei den Überlegungen für eine Neuformulierung des Heimgesetzes einfach ausblende, verschließe die Augen vor der Wirklichkeit. „Wir sollten die Familien, die sich für eine osteuropäische Pflegekraft entschieden haben, nicht kriminalisieren. Wir sollten ihnen aber legale Alternativen jenseits der klassischen stationären Heimstrukturen anbieten dürfen, die offensichtlich heute mehr den Bedürfnissen der Betroffenen entsprechen“, so Rückert. Solange das Heimgesetz die Entfaltung neuer, selbst bestimmter Lebensformen behindere, blühe vor allem der „Schwarzmarkt“ in der Pflege weiter. Rückert wirbt für einen pragmatischen Ansatz, der das Heimgesetz auf Ein-richtungen beschränkt, in denen ein pauschaler Pflegesatz angewandt wird – sei es in der Alten- oder Behindertenhilfe (SGB XI und SGB XII).

Hintergrund
Die Augustinum Gruppe hat bereits 1962 das Modell eines Selbstbestimmten Lebens im Alter verwirklicht, heute leben rund 7.000 Menschen bundesweit in den 21 Wohnstiften. Das Augustinum verfolgt konsequent den Ansatz einer ambulanten Versorgung und Pflege der Bewohner in ihren eigenen Wohnungen. Dafür wurde bereits in den 80er Jahren ein eigener Pflegesoli-darfonds gegründet. Das Augustinum ist eine gemeinnützige Stiftung und gehört dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche an. Prof. Dr. Markus Rückert ist Pfarrer und Betriebswirt und lehrt im Fach „Soziale Arbeit“ an der Fachhochschule Landshut Wirtschaftsethik und Sozialwirtschaft.

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