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MÜNCHNER SCHULE ERWARTET 370 HÖRGESCHÄDIGTEN-EXPERTEN ZU TAGUNG



Pädagogen kämpfen um bessere Ausbildung für Jugendliche mit Hörbeeinträchtigung

München im April 2007. „Gleiche Bildung – Gleiche Chancen?“ heißt das Thema der diesjährigen Bodenseeländertagung, einer der renommiertesten Fachtagungen für Hörgeschädigtenpädagogik im deutschsprachigen Raum.

Austragungsort ist die Samuel-Heinicke-Realschule mit Förderschwerpunkt Hören, die zu dem Event am 11., 12. und 13. April bis zu 370 Professoren, Pädagogen, Therapeuten, Mediziner und Seelsorger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erwartet. Eröffnet wird die Tagung am Mittwoch, 11. April um 13 Uhr von Schirmherr Siegfried Schneider, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus.

Die Klassenzimmer der Samuel-Heinicke-Realschule, in der seit dem neuen Schuljahr erstmals schwerhörige und gehörlose Jugendliche gemeinsam unterrichtet werden, sind mit modernster digitaler Unterrichtstechnik ausgestattet. Die berührungssensitiven Tafeln, sogenannte Smartboards und Sympodien, können auch für die Vorträge und Worskhops der Bodenseeländertagung genutzt werden.

Auf dem „Stundenplan“ der Tagungsteilnehmer stehen neurologische, lernwissenschaftliche und medizinische Neuerungen. Ein Highlight der Veranstaltungen ist der Film von Erika Fehse „Das Wissen vom Lernen“, zu dem auch die Öffentlichkeit eingeladen ist.

Wie ein roter Faden ziehen sich sozial- und bildungspolitische Fragen durch die Vorträge und Diskussionen. „Noch immer erreichen Schüler mit Hörbehinderung häufig keinen ihrer Begabung entsprechenden Bildungsabschluss“, sagt Bärbel Schmid vom Berufsverband Bayerischer Hörgeschädigtenpädagogen. „Im Ausbildungsbetrieb oder im Hörsaal ist niemand auf diese unsichtbare Behinderung vorbereitet. Dies bedeutet für die betroffenen jungen Menschen, dass sie zusätzlich Energie und Zeit aufwenden müssen, um Ausbilder oder Dozenten zum Gebrauch der Funkübertragungs-Anlage mit Mikrofon und Kopfhörer zu bewegen, Kommilitonen bei Diskussionen um Rücksicht zu bitten, Mitschreibdienste zu organisieren oder geeignete Gebärdensprachdolmetscher zu finden und mit Ämtern über eine Kostenübernahme zu verhandeln. Ziel der Tagung ist es deshalb, die Ausbildung und Integration von Jugendlichen mit Hörbeeinträch-tigung nachhaltig zu verbessern“.

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